Chronik
- Von 1945 bis heute – chronologisch
- 1924 Wiedereröffnung der höheren Töchterschule
1925 Neues Reformrealgymnasium Hohenzollernschule - 1884 Vollgymnasium (Hohenzollern Gymnasium) 1922 Reformrealgymnasium
- 1876 Progymnasium
- 1842 Standesschule
- 1811 Schwedter Stadtschule
Von 1945 bis heute – chronologisch
1945 | Beendigung der Geschichte des Hohenzollern-Gymnasiums durch die Zerstörung des Schulgebäudes
Demokratische Schulreform: Völlig neue Entwicklung auf dem Gebiet des höheren Schulwesens Entwicklung der Erweiterten Oberschule Carl Friedrich Gauß |
1.9.1947 | Mit der Bildung der ersten 9. Klasse beginnt die Geschichte der Erweiterten Oberschule Schwedt.
Direktor: Otto Borriss |
11.10.1948 | Abschluß des Wiederaufbaus des Gebäudes der ehemaligen Mädchenschule |
18.2.1949 | Errichtung eines Internats
Ausweitung des Einzugsbereiches auf die Umgebung von Schwedt |
1951 | Ablegung des ersten Abiturs. Zum Abiturjahrgang gehören:
Edelgarde Seifert, Gerda Drescher, Marianne Flöter, Günther Ballentin, Friedrich-Karl Grütte, |
5.6.-7.6.1954 | Der FDJ-Schulchor nimmt erfolgreich am II. Deutschlandtreffen in Berlin teil. |
1959 | Die Abiturausbildung übernimmt vorübergehend die Einstein-Oberschule in Angermünde. |
1.9.1960 | Großer Aufschwung des Bildungswesens |
1961-1969 | Den jetzigen polytechnischen Charakter der Schule entsprechend, wird die Ablegung des Abiturs mit dem Erwerb der Qualifikation des Facharbeiters verbunden. Es werden folgende Berufsgruppen ausgebildet: Schlosser, Elektriker, Papiermacher, Laboranten, Betonbauer, Maurer, |
16.-19.5.1964 | Teilnahme des Schulchors am III. Deutschlandtreffen in Berlin. |
1.9.1964 | Durch die Erweiterung des Einzugsgebietes der Schule wird eine weitere 9. Klasse erforderlich. Seitdem arbeitet die Oberschule zweizügig. |
1.9.1965 | Aufnahme von 60 Schülern in die 9. Klasse. Die EOS arbeitet nunmehr dreizügig. |
1.12.1965 | Abschluß eines Patenschaftsvertrages mit dem wissenschaftlichen Bereich des damaligen Erdölverarbeitungswerkes Schwedt Das Grundprinzip der sozialistischen Schule: „Verbindung von Schule und Leben“ erhält dadurch eine neue Dimension. |
30.4.1966 | Feierliche Namensverleihung, die EOS trägt ab jetzt den verpflichtenden Namen „Carl Friedrich Gauß“. |
12.6.1967 | Verleihung des Titels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ an das Lehrerkollektiv. |
1.9.1972 | Umzug der Schule aus dem Gebäude der ehemaligen Bürger-Mädchenschule in ein neues Schulgebäude in WK 7. |
8.1973 | Eine FDJ-Delegation der Schule von 100 Delegierten nimmt an den X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten teil. |
6.10.1973 | Aufnahme der Patenschaftsbeziehung zwischen der Carl-Friedrich-Gauß- Schule und dem Allgemeinbildenden Lyzeum „Helden von Siekierki“ in Chojna. |
8.1980 | Umzug der Schule in das ehemalige Gebäude der Philipp-Müller-Schule. |
1.9.1983 | Direktübergang der Schüler der Klassenstufe 10 in die EOS auf der Grundlage des im Jahre 1965 beschlossenen Schulgesetzes. Die Struktur der C.-F.-Gauß-Schule wird jetzt ausgewiesen durch vier 11. Klassen und vier 12. Klassen. |
12.6.1986 | Auszeichnung des Lehrerkollektivs mit der „Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille“ in Silber. |
9.11.1989 | Fall der Mauer |
3.10.1990 | Wiedervereinigung Deutschlands
Entwicklungen von Beziehungen zwischen dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Leverkusen |
1991 | Umstrukturierung der EOS zum Gymnasium I
Schüler gehen für ein Jahr nach Amerika. |
17.10.1991 | Verleihung des Schulnamens „Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium“ |
1992/93 | Der letzte Jahrgang, der das Abitur nach der 12. Klasse ablegen kann. |
1994/95 | Der erste Jahrgang, der die 13. Klasse absolviert hat. |
1998 | Einweihung des Schulanbaus
Der erste Abiturjahrgang, der das Gymnasium von der 7. bis 13. Klasse durchlaufen hat, verlässt die Schule. Das Fach LER – Lebensgestaltung, Ethik und Religion – wird erstmalig bei uns in den 7. Klassen unterrichtet. |
1924 Wiedereröffnung der höheren Töchterschule
1925 Neues Reformrealgymnasium Hohenzollernschule
1924 wurden die unterste Klasse der höheren Töchterschule wiedereröffnet. Da die
schulpolitische Lage in Schwedt ungeklärt war, stand das Schuljahr 1924/25 im Zeichen großer
Unruhe und Unsicherheit. Per Ministerialerlaß vom 14. 04. 1925 wurde der weitere Abbau der
Oberstufe gestoppt und die endgültige Umwandlung der Schule in ein Reformrealgymnasium
bestimmt. Die Aufgaben des neuen Reformrealgymnasiums bestanden darin, die
naturwissenschaftlichen Fächer zu fördern, um somit den gestiegenen Anforderungen auf
wissenschaftlich-technischem Gebiet gerecht zu werden. Schwierigkeiten dabei entstanden
durch die Gebäudefrage. Durch Umbauten und Umzüge der Schule standen 1932 ein großer
Zeichensaal, ein kombinierter Physik- und Chemieraum, ein Biologieraum und mehrere
Vorbereitungsräume zur Verfügung. Die 1919 gegründete gymnasiale Ruderiege konnte 1930
ein eigenes Bootshaus in Besitz nehmen.
Drei Boote standen nunmehr zur Verfügung. Die Leistungen der Schule auf sportlichem Gebiet
wurden betrachtlich gesteigert, da viele Schüler Mitglieder in verschiedenen Turn- und
Sportvereinen waren. In den folgenden Jahren wurde das Inventar ergänzt, und Sammlungen und
Büchereien konnten vervollständigt werden. Die Aula wurde neu eingerichtet, ein
Bechsteinflügel erworben und der Schule ein Sportplatz im Park „Heinrichslust“ zur Verfügung
gestellt. 1933 wurde der Name der Schule in „Hohenzollernschule (Reformrealgymnasium)“
geändert. Das Bildungsprivileg für die herrschende Klasse blieb weiterhin bestehen. Das
Schulgeld betrug 20 Mark pro Monat, nur für besonders begabte Arbeiterkinder zahlte es der
Staat.
Der Machtantritt des Faschismus machte natürlich um das Reformrealgymnasium
Schwedt keinen Bogen. Mehr und mehr wurden bürgerlich humanistische Prinzipien abgelöst
und durch die faschistische Ideologie in Gestalt des Antikommunismus und der Rassentheorie
ersetzt. Auf dieser Grundlage erfolgte auch der Ausschluß der jüdischen Schüler. Jüngere
Gymnasiallehrer, die dem Faschismus ergeben waren, wurden eingestellt. Das Erziehungsziel:
„Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, schnell wie Windhunde“ fand somit auch im Schwedter
Gymnasium eine feste Resonanz. Wiederum wurden Lehrer und sehr viele Schüler eingezogen,
und es fanden Notreifeprüfungen statt. Vom letzten Abiturlehrgang legten nur noch 4 Schüler,
darunter 3 Mädchen, das Abitur ab. Die Gymnasiasten der älteren Klassenstufen wurden in die
Fliegerwarnung der Stadt Schwedt einbezogen. Der Krieg forderte auch unter den Schülern
viele Opfer, die genauen Zahlen sind nie erfaßt worden. Am 20. 04. 1945 ist das Gebäude des
Schwedter Gymnasiums zerstört worden, mit allen Akten und Schulunterlagen. Deshalb können
keine weiteren Angaben zum Schulwesen vor ’45 gemacht werden . Mit der Zerstörung des
Schulgebäudes wurde die Geschichte des Hohenzollern-Gymnasiums beendet.
1884 Vollgymnasium (Hohenzollern Gymnasium)
Die Schwedter Bürgerschaft setzte sich für die Prima-Stufe ein, jedoch der Kultusminister hielt
dies für überflüssig. Auch die Zeitungen befaßten sich mit diesem Thema. Es überwog die
Meinung, daß eine solche Stufe von Nöten sei. Daraufhin gelang es dem Kammerherrn von
Risselmann, die Mehrheit der Abgeordneten auf seine Seite zu ziehen. Somit gab der
Kultusminister seinen Widerstand auf. In dem Erlaß vom 12. 10. 1883 genehmigte er
„ausnahmsweise“ und „auf Grund besonderer lokaler Verhältnisse der Stadt Schwedt“ den
Ausbau der Prima. Durch das Aufsetzen der Prima Ostern 1884 entstand ein Vollgymnasium,
welches humanistisch wirkte. Weil 1885 die Turnhalle zur Verfügung stand, konnte der
Turnunterricht endlich den Anforderungen entsprechend durchgeführt werden. Am 27. 03. 1886
bestanden 2 Oberprimaner die ersten Reifeprüfungen. Die Anstalt wurde im gleichen Jahr durch
den Minister anerkannt. Kaiser Wilhelm II legte der Anstalt die Bezeichnung „Hohenzollern
Gymnasium“ bei. Von nun an nahm das Gymnasium eine recht positive Entwicklung. 1893 zum
Beispiel besuchten schon 190 Schüler diese Schule. Es wurden unterrichtet: Religion, Deutsch,
Latein, Griechisch, Französisch, Hebräisch, Geschichte/Geographie, Rechnen/Mathematik,
Naturkundebeschreibung, Physik, Zeichnen, Singen, Turnen, (in den Vorklassen) Schreiben. Das
humanistische Hohenzollern Gymnasium hatte seinen Charakter als Handelsschule aber
weiterhin beibehalten. Lediglich 3,3 % der Kinder kamen aus Arbeiterfamilien. 1908 wurde
die Vorschule des Gymnasiums aufgehoben, da die Schülerzahl hier immer weiter zurückgegangen war.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging nicht spurlos am Hohenzollern
Gymnasium vorüber. Drei Lehrer und etwas später auch der Direktor wurden sofort einberufen.
Alle Primaner unterzogen sich sofort der Notreifeprüfung, danach meldeten sie sich als Kriegsfreiwillige (wie auch einige Sekundaner). Deshalb schrumpfte die Schülerzahl auf 89. Alle
nicht wehrfähigen Schüler wurden „zum Dienst an der Volksgemeinschaft und zum Opfersinn erzogen“, das heißt, sie wurden durch ältere Unteroffiziere militärisch vorgebildet; außerdem
beteiligten sich Lehrer wie Schüler an der Werbung für Kriegsanleihen und an Geldsammlungen.
Zum Gedächtnis an die Gefallenen wurde eine Gedenktafel in der Aula enthüllt. Nach dem Krieg war die Zukunft der Schule nicht mehr gesichert. Teilweise wurde sogar erwogen, das Gymnasium wegen
finanzieller Notlage der Stadt zu schließen. In dieser Situation wurde die Umwandlung in ein
Reformrealgymnasium beantragt. Nach langem Hin und Her wurde der Antrag bestätigt, und
konnte gleichzeitig mit der höheren Töchterschule zusammengefaßt werden. 1922 wurde in
gemischten Klassen unterrichtet. Ab Ostern 1924 wurde die Oberstufe abgebaut, da sie nicht
sehr stark besucht wurde. Elternbeirat und Magistrat versuchten, dies zu verhindern.
Der Gedanke an die Schaffung eines humanistischen Gymnasiums kam nicht mehr zur Ruhe.
Eine wesentliche Voraussetzung dafür war zum Beispiel der Bau eines neuen Schulhauses,
welches 1875/76 entstand.
Dieses Gebäude, das als eine Errungenschaft ersten Ranges angesehen wurde, ist am 9.10.1876
eingeweiht worden. In dieses Gebäude wurde ein Progymnasium an Stelle eines vollständigen
Gymnasiums eingerichtet.
1877 wurde sowohl in der Quarta, Ober- und Unterquinta und der Sexta nach Normalplan für
die Gymnasien unterrichtet. Durch einen Ministerialerlaß wurde die Schule 1883 zum
vollberechtigten Progymnasium erklärt.
Die Schwedter Bürgerschaft wollte die Unterteilung in Standesklassen. Somit wurde die höhere
Bürgerschule bewußt als Standesschule bezeichnet und trat 1842 ins Leben. Da es an Geld für
Lehrkräfte fehlte, stand der Schwedter Magistrat vor der Entscheidung, die höhere Schule
gänzlich abzubauen oder ein Progymnasium zu schaffen. Weil die Leistungen dieser Schule
nicht ausreichend waren und die Schülerzahl stark zurückging, erfolgte Ostern 1867 eine
Reorganisation. Die Regierung forderte entweder ein vollständiges Progymnasium oder eine
höhere Bürgerschule bzw. eine sogenannte Mittelschule.
Nach einer Revision ging man jedoch 1967 an die Errichtung einer Realschule. Der Weg der Schüler
sollte in dieser Schule mehr auf praktische Berufsweisen als auf gelehrte Berufe gelenkt
werden.
Bis zum Jahre 1811 gab es in Schwedt drei für sich bestehende Schulen,
das waren die lutherische, deutsch-reformierte und französisch-reformierte Schule. Im Jahre
1811 wurden sie zu einer Schwedter Stadtschule vereinigt. Allerdings war die Schule bis 1838
räumlich getrennt und wurde dann in einem neuerworbenen Haus untergebracht. Von nun an wurde
sie in eine höhere- und eine niedere Bürgerschule geteilt. Die höhere Bürgerschule unterteilte
sich in die 5-klassige Knabenschule und die 4-klassige Töchterschule, wobei die niedrige
Bürgerschule (auch Kleinschule genannt) aus 3 Klassen bestand. Hier liegen die Wurzeln des
späteren Schwedter Gymnasiums.