Am 13.September ging es für die neugierigen und vielleicht auch verliebten Abiturienten in die Stadt der Liebe: nach Paris. Um 21:00 Uhr stiegen wir, mit Freude auf die kommenden Tage, in den Bus, in dem wir uns auch gleich mit dem Film „ Midnight in Paris“ auf unsere Reise einstimmten. Dass dieser zu den Lieblingsfilmen unserer Französischlehrerin, Frau Wendt, gehört, ist sicherlich kein Zufall. Als wir nach einer langen Fahrt endlich in Paris ankamen, wurden wir von Sonnenstrahlen empfangen, doch dies war leider nicht von Dauer, sodass wir in der dreiviertel Stunde, die wir vor unserem Hotel warteten, alle Wetterlagen, von Regen bis Sonnenschein, miterlebten. Während wir uns in unseren Zimmern einrichteten, lernten wir, was französischer Standard in einem 1 Sterne Hotel heißt. Jedoch haben wir gelernt, auch auf kleinstem Raum klarzukommen. Dann stürzten wir uns alle voller Enthusiasmus in das Pariser Leben. Und natürlich gingen die meisten zuerst das Wahrzeichen von Paris bewundern: den Eiffelturm. Aber auch Notre Dame und der Triumphbogen wurden nicht ausgelassen. Obwohl wir alle pflastermüde waren, ließen wir uns am ersten Abend den großartigen Blick von der Kirche Sacré-Coeur auf die „Stadt der Lichter“ nicht entgehen.
Am nächsten Morgen machten wir alle zusammen eine Stadtrundfahrt und erfuhren so einiges über Paris und seine Einwohner. Unser Stadtführer stimmte sogar das allseits bekannte Lied „Oh, Champs Élysées“ mit uns an. Nach einer Mittagspause gingen wir gemeinsam ins Kino, aber es war kein gewöhnlicher Film, sondern eine Multimediashow über Paris und seine Geschichte. Während der sich anschließenden Freizeit konnte jeder tun und lassen, was sein Herz begehrte. So gingen einige in die wunderschöne „Opéra Garnier“ und konnten sogar den Blick auf eine Ballettprobe mit Primaballerinen erhaschen. Aber auch das Kaufhaus „La Fayette“ wurde mitsamt seiner prächtigen Kuppel besichtigt. Den Abschluss des Tages bildete eine romantische Lichterfahrt auf der Seine.
Am vorletzten Tag besuchten wir gemeinsam das Schloss Versailles, das uns mit seinen prunkvollen, vergoldeten Toren willkommen hieß. Aber auch das Innere des Schlosses ließ etwas von der Pracht im Zeitalter des Sonnenkönigs und der Königin Marie-Antoinette erahnen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sodass wir aufgrund des strömenden Regens auf einen Spaziergang in der weitläufigen Gartenanlage des Schlosses verzichtet haben. Vielleicht ein Grund, noch einmal dorthin zu fahren. Der verregnete Nachmittag und die Tatsache, dass alle Museen in Paris für Schüler kostenlos zu besichtigen sind, führten dazu, dass viele von uns gleich mehrere besuchten. An erster Stelle stand natürlich der Louvre, in dem wir lernten, dass die Mona Lisa im Französischen „La Joconde“ heißt. Interessierte besuchten mit der Kunstlehrerin, Frau Niedziella, das Centre Pompidou, ein Museum, in dem es die Bilder der Klassischen Moderne aus unseren Lehrbüchern im Original zu bewundern gibt. Aber auch das Musée d´Orsay mit seinen impressionistischen Gemälden durfte nicht fehlen. Zur Abendbrotzeit machten sich viele von uns auf den Weg, um in einem der französischen urigen Restaurants ihren Hunger zu stillen. Und so landete manch einer auch mal in einer abgelegenen Gasse und durfte sein Französisch endlich auf die Probe stellen. Wenn das nicht klappte, dann verständigten wir uns eben mit Händen und Füßen. Doch die Mühe hat sich meist gelohnt und so kamen wir vollgegessen mit Zwiebelsuppe oder Mousse au Chocolat zurück.
An unserem letzten Tag nutzten alle die Chance, ihre Liste mit den restlichen Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten, wie zum Beispiel den Besuch der Katakomben, wo so mancher in Versuchung geriet, als Souvenir nicht einfach einen Knochen mitzunehmen. Die letzten Stunden in der Hauptstadt Frankreichs wurden aber auch einfach auf einer Parkbank mit einer Schachtel Macarons in der Hand und der Sonne im Gesicht verbracht. Und so nahm jeder noch ein bisschen Pariser Lebensgefühl mit, bevor er in den Bus nach Hause stieg.
Alessandra Strutzke
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