Schüler erinnern an den 9.November 1938

Auch in diesem Schuljahr arbeiten Schüler des Darstellendes Spiel Kurses 13 des Gauß Gymnasiums an einer szenischen Lesung zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht 1938. Dieses Projekt wurde 2004 von der Schauspielerin Elisabeth Zwieg und der Lehrerin Simone Grieger ins Leben gerufen und wurde zur Tradition der Schule. Seit sechs Jahren arbeiten die Schüler des Gauß Gymnasiums nunmehr eng mit Elisabeth Zwieg zusammen, der sehr viel daran liegt, gerade junge Leute dazu zu bewegen, die schrecklichen Ereignisse der Kristallnacht, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es sind aber nicht nur die darstellenden Schüler, die diese Tradition leben lassen, sondern auch die Schüler und Lehrer, die es als Selbstverständlichkeit verstehen, diese Lesungen zu besuchen und damit den besten Beweis erbringen, dass es kein Vergessen der Pogromnacht geben wird. Schon unmittelbar nach dem dokumentarisch-literarischen Programm des letzten Jahres äußerten die Schüler dieses Kurses den Wunsch, das nächste Projekt durchzuführen.Dies erfreute die Lehrerin Simone Grieger, da es ihr Ziel war, die Schüler so für das Thema zu interessieren, dass sie sich selbstständig dafür engagieren. Seit Beginn des Schuljahres beschäftigen sich nun die Schüler des DS-Kurses mit der Geschichte von Helga Deen, die etwa im gleichen Alter der Schüler in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und dort umgebracht wurde. Die Arbeit an den emotionalen Tagebucheinträgen bewegte die Schüler und regte sie zu konstruktiven Gestaltungsmöglichkeiten an. Es wurde laut gelesen, gesungen, Positionswechsel ausprobiert und ständig wiederholt, um das Geprobte zu festigen. Selbstverständlich opferten sie einen Ferientag und auch einen Sonntag, um das Projekt gelingen zu lassen. Wie schon in all den anderen Jahren hat die Lesung auch in diesem Jahr etwas Besonderes. Sie findet in einem ungewöhnlichen Raum statt, der durch seine Schlichtheit die Aussage der Tagebucheinträge und Briefe unterstützt und den Zuschauer zum Nachdenken anregen wird. Denn genau das wollen alle Beteiligten – nachdenken und erinnern! An den Uckermärkischen Bühnen Schwedt werden am 9.November um 19.30 Uhr und einen Tag später am 10.November um 14.oo Uhr die szenische Lesung zur Aufführung gebracht.