richard meinhardt 

GEBOREN: 19.10.1885 schwedt
beruf: Pferdehändler
DEPORTIERT: märz 1943 auschwitz
ERMORDET: 1943 auschwitz
vierradener straße  (Heute Nr. 23)
verlegt: 25.märz 2010
 
Audio Guide

Richard Meinhardt wurde am 19. Oktober 1885 in Schwedt geboren und wuchs in einer Familie auf, deren Wurzeln tief in dieser Stadt verankert waren. Seine Mutter, Ida Meinhardt, geborene Goldstein, und sein Vater, Simon Meinhardt, gehörten zur jüdischen Gemeinde von Schwedt. Richard führte das Familienunternehmen als Pferdehändler fort, eine berufliche Tätigkeit, die in jener Zeit sowohl Geschick als auch Erfahrung erforderte.

Zusammen mit seinem Geschäftspartner, Herrn Görl, handelte Richard erfolgreich mit Pferden. Diese Partnerschaft war wahrscheinlich durch gegenseitiges Vertrauen und Respekt geprägt, was in einer Branche, die stark von persönlichen Beziehungen abhing, von besonderer Bedeutung war.

Trotz seines beruflichen Engagements blieb Richard Meinhardt sein Leben lang ledig. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass er eine Frau oder Kinder hatte. Die Gründe hierfür bleiben im Dunkeln, da keine weiteren persönlichen Informationen über ihn vorliegen.

Sein Leben nahm eine tragische Wende, als er am 21. Mai 1943 im Konzentrationslager Auschwitz starb. Richard Meinhardt, wie viele andere seiner Zeitgenossen, fiel dem Holocaust zum Opfer, einer der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Sein Schicksal steht stellvertretend für das Leid und die Verluste, die die jüdische Gemeinschaft während dieser Zeit erlitten hat.

Richard Meinhardt bleibt in Erinnerung als ein Mensch, der trotz widriger Umstände seinem Beruf nachging und Teil einer eng verbundenen Gemeinschaft war. Sein Leben und sein tragisches Ende erinnern uns an die Notwendigkeit des Gedenkens und der Bewahrung der Geschichte, um solch eine Tragödie nie wieder zuzulassen.

Richard Meinhardt was born on October 19, 1885 in Schwedt. His parents, Ida Meinhardt née Goldstein and Simon Meinhardt, were part of the Jewish community of Schwedt. Richard continued the family business as a horse dealer and worked successfully with his business partner, Mr. Görl.

Although he was professionally engaged, Richard remained single throughout his life and there is no record of marriage or children. His life ended tragically on May 21, 1943 in the Auschwitz concentration camp, where he fell victim to the Holocaust. Richard Meinhardt is remembered as an example of the suffering and losses of the Jewish community during this dark time. His fate reminds us to preserve history and prevent such tragedies.

Martin baer


geboren: 16.02.1889
Beruf: Damen- und kinderkonfektionshändler
Inhaftiert: 22.11.1938, KZ sachsenhausen 
Verstorben: 14.02.1945, ermordet im exil shanghai 
wohnort: Brückenstraße 6 (heute  Vierradener straße 11 /13)
VERLEGT: 20. Oktober 2014

Audio Guide
Martin Baer wurde am 16. Februar 1889 in der Stadt Schwedt an der Oder in Brandenburg geboren. Schwedt, gelegen an der Oder, war eine beschauliche Stadt, in der Martin seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er betrieb ein Geschäft in der Brückenstraße 6 im Haus des Apothekers Taggeselle. Sein Laden spezialisierte sich auf Damen- und Kinderkonfektion. Die Kunden schätzten die charmante und freundliche Atmosphäre des Geschäfts, und Martin war in der Gemeinde gut bekannt und respektiert. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland. Martin Baer, als Jude, wurde Opfer dieser systematischen Diskriminierung und Verfolgung. Am 22. November 1938 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Dort blieb er bis zum 17. Dezember 1938 inhaftiert. Nach seiner Entlassung entschied sich Martin Baer, Deutschland zu verlassen, da die Situation für Juden immer gefährlicher wurde. 1939 floh er nach Shanghai, einem der wenigen Orte weltweit, die noch jüdische Flüchtlinge aufnahmen. Shanghai bot für viele Juden einen Zufluchtsort vor der nationalsozialistischen Verfolgung. In Shanghai schlug sich Martin Baer als „Tabak-Händler“ durch. Die Bedingungen im Exil waren hart, aber er konnte 2½ Jahre in Shanghai überleben. Am 14. Februar 1945 wurde Martin Baer in Shanghai ermordet. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht vollständig dokumentiert, aber er starb während des Holocausts, der Millionen von Juden das Leben kostete. Am 20. Oktober 2014 wurde Martin Baer in Schwedt mit einem Stolperstein geehrt. Der Stolperstein, verlegt an seinem ehemaligen Wohn- und Geschäftssitz in der heutigen Vierradener Straße 11/13, erinnert an sein Leben und Schicksal.
Martin Baer was born on the 16th February 1889 in the city of Schwedt/Oder which is in the county of Brandenburg. Since Schwedt is situated right next to the river Oder it was a popular and quite prestigious city, in which Martin spent his youthful years. He ran a store on the former Brückenstraße (Brückenstreet) 6 in the building of the pharmacist “Taggeselle”. The store specialised in ladies’ and kids’ confection as well as ladies’ undergarments. The customers appreciated the store’s charming and friendly atmosphere and Martin was well known and respected within the community. Although, the persecution of the Jewish population began with the rise of the Nazis and Martin Baer, who was Jewish, became a victim of this systematic discrimination and oppression. He was arrested on November 22nd 1938 and got admitted to the Sachsenhausen concentration camp in Oranienburg. Martin stayed in the concentration camp until his release on December 17th 1938, after which he decided to leave Germany since the situation for Jews got more and more dangerous there. He fled to Shanghai in 1939 because that was one of the very few locations worldwide that still took Jewish refugees in. Shanghai served as a refuge from the Nazi-oppression for many Jews. Martin made a living as a tobacco dealer there and managed to survive two and a half years in Shanghai despite the hard conditions in the exile. Martin Baer got murdered on the 14th February 1945 in Shanghai, the exact details of his death are undocumented but he died during the holocaust, which cost millions of Jews their lives. On October 20th 2014 Martin Baer’s life got honoured with a “Stolperstein”, which lays at the former location of his store, the Vierradener street 11/13, reminding us of his life and fate.