Das Ziel war klar abgesteckt – mindestens Bronze sollte es für das junge Basketballteam des Schwedter Gauß Gymnasium bei der erstmaligen Landesfinalteilnahme eines Schwedter Basketballschulsportteams seit fast 10 Jahren werden. Es winkte ein Besuch bei einem Bundesligaspiel von ALBA Berlin und ein Bowlingabend, gesponsert vom Schulsportberater der Uckermark Uwe Neugebauer-Wallura und der Familie Sperling aus Berkholz-Meyenburg die beim Landesfinale 2011 in Kleinmachnow als begeisterte Fans mit dabei waren. Trotz einer deutlichen Finalniederlage von 11:39 gegen den Gastgeber und erfolgreichen Titelverteidiger vom Weinberg Gymnasium Kleinmachnow war die Begeisterung bei den Schwedtern über die errungene Silbermedaille dementsprechend groß. Bei der Gruppenauslosung traf es die Schwedter Youngster (bis auf einen Spieler waren alle Aktiven erst aus der 7.Klasse) knüppelhart, Kleinmachnow und Cottbus waren die Gegner, um ins Halbfinale zu gelangen musste also mindestens ein Spiel gegen ein Favoritenteam gewonnen werden. Das erste Spiel verloren die Schwedter erwartungsgemäß mit 12:39 gegen den amtierenden Landesmeister aus Kleinmachnow, das zudem Cottbus deutlich 30:10 besiegte und als erster Halbfinalist früh feststand. Das entscheidende Spiel der Schwedter gegen Cottbus erfuhr trotz einer sicheren 12:4 Führung zur Halbzeit noch eine dramatische Zuspitzung. Der Schwedter Aufbauspieler Julian Hensler verletzte sich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, musste zum Röntgen ins Krankenhaus gefahren werden, die Cottbuser nutzten ihre Chance und glichen nach einem Sturmlauf in Halbzeit zwei eine Minute vor Schluss zum 17:17 aus. Jetzt schlug die Stunde des jüngsten Spielers im Team. Marco Rahn behielt die Nerven, versenkte nach einem Foul an ihm beide Freiwürfe und warf dann noch mit dem Schlusssignal einen Korb aus einem Fastbreak heraus, der vielumjubelte 21:17 Sieg war unter Dach und Fach. Das schwer erkämpfte Halbfinale musste dann bereits nach nur 20 Minuten Pause gegen den Gruppensieger der Staffel II dem Einstein Gymnasium Neuenhagen gespielt werden. Die Neuenhagener fertigten in ihrer Gruppe Königs Wusterhausen und Oranienburg überlegen mit 35:10 und 24:5 ab, ihre Favoritenrolle stand außer Frage, zudem die Schwedter den Verlust ihres Aufbauspielers für alle weiteren Spiele zu beklagen hatten. „Wir spielen für Julian, wir wollen ins Finale“ – immer dieses Ziel vor Augen wuchsen die Schwedter Basketballer, im Heimatverein BG 94 Schwedt glänzend auf dieses Landesfinale vorbereitet, über sich hinaus. Es klappte einfach alles, eine starke Defense war die Grundlage eines erfolgreichen Offensivspieles, die Rebounds wurden trotz harter Gegenwehr und fehlender Schiedsrichterpfiffe erkämpft und zumeist im Korb versenkt. Mit einem deutlichen 35:22 gewann völlig überraschend das Gauß Gymnasium das Halbfinale und stand damit im Landesfinale 2011. Gegen die starken Gastgeber aus Kleinmachnow war man abschließend erneut chancenlos, Silber wurde vom Schwedter Team und den vier Fans (auch der Busfahrer fieberte mit!) gebührend gefeiert.

Das Team des Gauß Gymnasium möchte sich vor allem bei den mitgereisten Fans Klaus und Christel Sperling bedanken, sie betreuten den verletzten Spieler und filmten Großteile der Spiele mit, so dass noch in zwanzig Jahren von diesem großen Schwedter Basketballerfolg gezehrt werden kann. Die Basis des sportlichen Erfolges wurde im Heimatverein der BG 94 Schwedt gelegt, dem vom betreuenden Sportlehrer des Gauß Gymnasium der Dank für eine vorbildliche ehrenamtliche Arbeit gilt.

Im Schwedter Team 2011 standen Fabian Hahn, Max Roßdeutscher, Marco Rahn, Max Webert, Fritz Kipping, Julian Hensler sowie Tom Wachsmuth. Video