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Mein Auslandsjahr in Deutschland begann schneller, als ich erwartet hatte. Ehe ich mich versah, kam auch schon die Ansage, dass wir gleich am Flughafen in Frankfurt landen.

Ich wusste nicht wirklich, was mich erwarten würde. Als ich in der 8.Klasse in Serbien war, nahm ich erfolgreich an einem Wettbewerb in Deutsch teil. Seitdem träume ich von Deutschland und der deutschen Kultur.  Nach kurzer Zeit entschiede ich mich für ein Austauschjahr in Deutschland. Als meine Eltern endlich ,,JA “ gesagt hatten, konnte ich mein Glück nicht beschreiben, das war mehr als nur Glück. Als dann aber der Moment kam nach Deutschland zu fliegen, war ich nicht sicher, ob meine Sprachkenntnisse ausreichen würden und ob ich froh oder traurig sein sollte, weil ich Serbien für eine lange Zeit verlassen musste. Ein ziemliches Gefühlschaos herrschte in mir.

Als ich in meine erste Gastfamilie kam, hatte ich das Glück und Pech zugleich, dass Familie Jantz keine Englischkenntnisse hatte. Es war nicht leicht sich auszudrücken, Dinge zu verstehen und sich zu verständige, die ersten Monate waren ein wenig schwer für mich. So gewöhnte mich öfter daran Gespräche mit meiner Gastfamilie auf Deutsch zu führen. Das Erlernen der Sprache verlief schnell, ich wollte ja in der Schule Noten.

Meine Schule war ein kleines Gymnasium in einem kleinen Ort in Deutschland – Schwedt an der Oder. Aus einer Millionenstadt Belgrad nach Schwedt zu kommen war überhaupt nicht leicht. Das war ein ,,Kulturschock“ für mich. Alles ist so klein, alles ist so ruhig ohne tägliche Hektik, ohne Panik im Verkehr. Ich war in der Klasse 11a am Carl Friedrich Gauß Gymnasium, eine tolle Schule, wo ich sehr viele nette Lehrer und Schüler getroffen habe. Als ich am ersten Tag mit der Schulleiterin gesprochen hatte, war ich aufgeregt und habe mich schon auf die erste Tage in meiner neuen Schule gefreut. Alles klang einfach fantastisch! Ich konnte Leistungs- und Grundkurse auswählen, insgesamt hatte ich 10 Fächer was für mich ungewöhnlich war. In Serbien sieht das Schulsystem anderes aus. In meinem Gymnasium (9. Gymnasium in Belgrad) habe ich 15 Fächer und wir müssen viel auswendig lernen was mir sehr schwerfällt. Aus diesem Grund mag ich die deutsche Schule in Schwedt, wie die Schüler über ihre Themen nachdenken, diskutieren und ihr Wissen mit den Kenntnissen aus anderen Fächern miteinander verbinden können.

Eine große Rolle spielten auch die Lehrer, die den Unterricht leichter und interessanter machen. Einen ganz großen Dank geht an Herrn Schäfer, Frau Drews, Frau Stier, Frau Holzenburg, Frau Dückerhoff, Frau Niedziella, Herr Lorenz, Herr Neugebauer-Wallura, unseren Schulmeister 🙂 Herr Ortmann, an Cristian (mit seiner Hilfe habe ich typisch, deutsche Spezialitäten kennengelernt), Herr Strehl, Frau Lehman und natürlich Frau Buchholz, ohne die nichts möglich gewesen wäre. An die Schwedterin Frau Fitzmann, eine fantastische, ausgebildete  und immer fröhliche Frau, bei der ich meine Deutschkenntnisse im Privatunterricht am Abend verbessern konnte. Dankeschön sage ich auch Familie Jantz aus Berkholz, ohne die ich nie das Laufen als eine neue Sportart für mich entdeckt hätte und dem Laufverein ,,Schwedter Hasen“. Der besondere Dank geht aber an die „Beste Gastfamilie in der Welt“, an Familie Wallura aus Schönow, die meine zweite Familie für sechs Monate war. Sie, Katrin und Uwe, haben mich vom ersten Tag an als ihre eigene Tochter aufgenommen. Ohne Sie wäre der Austausch nicht so schön und interessant geworden. Sie haben mich immer unterstützt, immer und immer wieder, egal ob ich froh, traurig oder ängstlich war. Sie waren mehr als tolerant, alle meine Wünsche wurden erfüllt.

Jetzt, wo das Jahr in Schwedt rum ist frage ich euch was denkt ihr, ob sich ein Austausch Jahr lohnt oder nicht? Das müsst ihr mir sagen… Ich freue mich IMMER über deutsche Zeilen.

Eure Marija Japundzic aus Belgrad/Serbien :  beka.japa@gmail.com