Heute wird nicht nur in den Schulbänken gesessen! Es wird Initiative ergriffen!  „Antirassismus macht Schule“, so lautete das Motto des diesjährigen 7. Antirassismustages in Schwedt/Oder. Dieser fand am Mittwoch, dem 14. März 2018, im Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium statt. Insgesamt nahmen über 200 Schüler und Schülerinnen vom Gauß Gymnasium, der Dreiklang Oberschule und der Evangelischen Grundschule teil, um gegenüber anderen Kulturen Toleranz und Respekt zu schaffen. 

Angeboten wurden 13 interessante Projekte, zwischen denen sich die Jugendlichen entscheiden konnten. Einer dieser Workshops beschäftigte sich mit der Frage „Wie ist der Alltag in islamisch-arabisch geprägten Kulturen?“. Geleitet wurde das Projekt von Amin Dabbagh, Facharbeiter im Dienst für Zuwanderung, Integration und Toleranz. Das grundsätzliche Ziel Amins war es, den Schülern den Islam  näher zu bringen hinsichtlich der Geschichte, des Glaubens und des Alltags. Es wurden auch viele andere Punkte angesprochen, wie Verbreitung, Essgewohnheiten, Feste und Beten. Die 18 Teilnehmer dieses Projektes diskutierten offen und interessiert über die Thematik und beteiligten sich mit vielen Fragen, welche Amin alle sehr gern beantwortete. Unterstützend zu seinem Vortrag zeigte der Leiter dieses Projektes Bücher und Filme. Durch diesen Workshop wurde deutlich, dass das Leben der Muslime sich nicht grundsätzlich von Menschen anderer Kulturen unterscheidet. Amin berichtete über den Alltag einer islamischen Familie in Deutschland. Das fünfmalige Beten am Tag, die Schule oder den Job und die Familie unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht mal so einfach. Es wurde ein Film gezeigt, in dem sich der Direktor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums dafür einsetzt, dass auch junge Mädchen in den Pausen, in Klassenräumen beten können, wenn es die Religion bedarf. Die Mitschüler haben damit kein Problem und akzeptieren es. Das Leben der Muslime ist jedoch nicht immer so einfach, auch wenn eine Familie schon über Jahrzehnte in Deutschland wohnt, kann es immer wieder zu Beleidigungen und Diskriminierungen kommen.

Ein weiteres Projekt des Antirassismustages war eine Ausstellung zum Thema „Neofaschismus in Deutschland“, mit dem sich Marianne Wendt vom Deutschen Gewerkschaftsbund mit den Schülern im Workshop beschäftigte. Es wurden über 20 Plakate ausgehängt, mit denen sich die Schüler auseinandersetzten. Es wurde über verfassungswidrige Symbole diskutiert, Begriffe aus der Zeit des Nationalsozialismus erklärt und das menschenverachtende Verhalten der Nazis und ihrer Führer besprochen. Natalie (12) und Lisa (13) aus der 7b des Gauß Gymnasiums beschrieben den Besuchern eine Tafel zum Thema „Nazis in der Popkultur“.  Sie setzten sich mit den Videospielen auseinander, in denen Gewalt und Krieg oftmals verherrlicht werden und somit zur Normalität für Jugendliche geworden sind. Auch über die Geschlechterdiskriminierung wurde diskutiert. Das Ziel der Ausstellung ist die Besucher zu informieren sowie aufzuklären und vor Neofaschismus zu warnen. Sie ist noch zwei weitere Tage im Gauß Gymnasium zu sehen. Text: Vanessa Grunow, Isabella Pinzon, Hanna Schifter

  Rassistische Pöbeleien nur ein Dummer-Jungen-Streich?

Von  Lukas Schwarz, Tim Kolb und Oliver Kalk

Die Trommelgruppe, der evangelischen Grundschule, brachte am Mittwoch, dem 14. März 2018, zum Auftakt des Projektes „Antirassismus macht Schule!“ Schwung in den Antirassismustag am Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium. Drei Schulen nahmen am 7. Antirassismustag teil. Schulleiterin Carla Buchholz machte zum Beginn deutlich, wie wichtig Toleranz, Solidarität und das Respektieren fremder Kulturen und des Andersseins von Menschen sind.  Die rund 200 Schüler konnten zwischen 13 verschiedenen Workshops aussuchen. Ein Projekt hieß „Rassistische Pöbeleien – nur ein dummer Jungen – Streich?“, diese Gruppe leitete Dr. Jan Wilke, ein Jugendrichter aus Schwedt. Er erklärte in seiner Station wie ein Strafprozess eines Jugendlichen abläuft und lud die Teilnehmer zu einem Rollenspiel ein. Im aufgezeigten Strafprozess ging es um einen Jugendlichen, der einen Ausländer beleidigt und geschlagen hat. Auslöser dafür war das Aussehen des Opfers und die rassistische und neonazistische Gesinnung des Schlägers. Alle Gruppenmitglieder erhielten eine Rolle in dem Strafprozess – als Staatsanwalt, Zeuge, Richter, Täter und Opfer oder Verteidiger. wurde in verschiedene Rollen des Gesetzstrafverfahrens eingeteilt. Dabei wurde jede Situation nachgestellt und aufgeklärt. Herausgefunden wurde, warum der rechte Schläger sein Opfer attackiert hat. Der „Prozess“ wurde bis zum Urteil durchgespielt.

Zusammen gegen Rassismus

Ausnahmezustand am Schwedter Gauß-Gymnasium: Diskussionen, fragende Gesichter, Raumänderungen. Ein Zeichen gegen Rassismus wird gesetzt.  Am Mittwoch, den 14.03.2018, fand am Schwedter Gymnasium der 7. Antirassismustag statt. Rund 200 Schüler der Evangelischen Grundschule, der Dreiklang Oberschule und des Gauß-Gymnasiums nahmen an den 13 verschiedenen Workshops teil. Die Themen dieser Arbeitsgruppen erstreckten sich von Rassismus in Deutschland über Sexismus bis hin zum Heranführen an fremde Kulturen.

Auch Abiturienten des Gymnasiums selbst haben sich in mehreren Schülerwerkstätten beteiligt. Beispielsweise leiteten fünf Schüler der Klassenstufen 11 und 12 den Kurs „Kampf gegen Rassismus – Jugend stellt sich quer“, in dem sie zehn Mädchen und Jungen der siebten und achten Klassen über ihr Thema informierten. Insbesondere wurde geklärt, was Rechtsextremismus ist, wie man ihn erkennt und was man dagegen tun kann. Dazu wurde von den Schülern eine Mindmap erstellt und Symbole von rechts und links orientierten Bewegungen zugeordnet und erklärt. Außerdem wurde ein Rollenspiel zum Thema Homophobie erarbeitet. Die politisch engagierten Abiturienten stützen ihren Vortrag nicht nur mit eigenen Erfahrungsberichten, sondern auch mit T-Shirts, Flaggen und Stickern. Die grundlegend entspannte Stimmung wechselte schnell zu einer gefesselten Aufmerksamkeit der Schüler, als eine der Leiterinnen von einem Erlebnis im Schwedter Odercenter berichtete. Die 18-jährige Luzie Luckow beschrieb, wie zwei ältere Männer Asylbewerber beleidigten, weil sie sich in ihrer Landessprache unterhielten. Wie sich solche Begegnungen für die Opfer anfühlen, beschreibt ein geladener Gast aus erster Hand. Der 19-jährige Asylbewerber Ali aus Syrien lebt seit 2015 in Deutschland und strebt eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker an. „Ich habe keine Angst“, antwortet er auf die Frage, wie er solche Angriffe empfindet. Diese Attacken erlebt er fast täglich, sogar auf dem Weg zum Workshop wurde er verbal angegriffen. Meist beschränken sich diese Fehden auf Beleidigungen, jedoch berichtete er auch von körperlichen Auseinandersetzungen. Er betont, dass es nie einen Grund für solche Offensiven gegen ihn gab. Seiner Meinung nach sind Negativbeispiele der Auslöser dieser unnötigen Feindlichkeit.

Die zwölf bis vierzehn Jahre alten Teilnehmer werteten den Kurs als sehr informativ und spannend und lobten besonders die Leiter des Kurses und ihre Vortragsweise. Zivilcourage, Respekt, Toleranz und Vorsicht wurden den Schülern als Lösungsansätze gegen Rassismus mitgegeben. Die entspannte Atmosphäre der Schüler-Schüler-Begegnung sorgte vor allem für angeregte Diskussionen und motivierte, sich selbst zu engagieren. Text: Pia Kernitz und Catharina Krüger

Warum stolpern wir über Stolpersteine?

Von Elsa Skara  und Anna Voßberg

Am Mittwoch, dem 14.03.2018, fand der 7. Antirassismustag am Carl-Friedrich Gauß Gymnasium in Schwedt statt. Wir begleiteten das Projekt „Was sind Stolpersteine?“ Die Mitarbeiterinnen des Schwedter Stadtmuseums, Ursula Dittberner und Katrin Boßdorf, organisierten und leiteten es. Nach der Eröffnung, bei der Schüler der evangelischen Grundschule eine musikalische Überleitung zu den Eröffnungsreden von der Schulleiterin des Gymnasiums, Carla Buchholz, und des Schwedter Bürgermeisters, Jürgen Polzehl, machten wir uns auf den Weg zum jüdischen Friedhof.  Dort bekamen wir zuerst eine Belehrung, wie man sich auf einem jüdischen Friedhof zu verhalten hat. Anders als auf christlichen Friedhöfen sind Friedhofsbesucher aufgefordert, dort  Kopfbedeckungen zu tragen. Als nächstes erhielten die Schüler drei Aufgaben, die sie auf dem Gelände des Friedhofes zu  lösen hatten. Erste Aufgabe: Herausfinden, welches die häufigsten Familiennamen auf den Grabsteinen sind. Zweite Aufgabe: Welches ist das jüngste Grab? Dritte Aufgabe: Welches Grab ist das älteste? Die häufigsten Familiennamen auf den Grabsteinen sind die der Familien Seelig und Meinhardt.

Im Anschluss liefen wir durch Schwedt auf der Suche nach Stolpersteinen. Stolpersteine sollen an jene Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Schwedt verfolgt, deportiert und in Konzentrationslagern ermordet worden sind. Wir erfuhren, dass es 29 Stolpersteine in ganz Schwedt gibt. Sie sind verlegt worden, um und das Andenken der getöteten Juden zu ehren. Das Projekt „Stolpersteine“ war ursprünglich eine Kunstaktion. Mittlerweile wird sie jedoch auch politisch betrachtet. Mit der Projektgruppe machten wir uns nun auf den Weg zum jüdischen Ritualbad, wo wir uns aufteilten. Eine Gruppe ging zuerst in das Ritualbad, die sogenannte Mikwe. Die andere Gruppe ging in ein kleines Haus, wo es viele religiöse Dinge, wie beispielsweise eine jüdische Tora, zu sehen gab. Zum Schluss gingen wir in das Schwedter Stadtmuseum, wo wir uns mit einem Tee aufwärmen konnten und dann aus alten Adressbüchern Namen und Wohnorte jüdischer Familien ausfindig machen konnten.

Unsere Schule steht auf

Heute wird am Gauß nicht gesessen – heute stehen die Schüler geschlossen gegen Rassismus. „Antirassismus macht Schule“- so hieß es am Mittwoch, dem 14.03.2018 am Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium. Für die rund 200 Teilnehmer vom Gauß-Gymnasium, der Dreiklang-Oberschule und der Evangelischen Grundschule, welche den Aktionstag mit einer Aufführung der Trommelgruppe eröffnete, herrschte Ausnahmezustand. Überall fragende Gesichter, die sich am 7. Antirassismustag mit Rassismus, Toleranz, Solidarität und Mitgefühl beschäftigen – Themen, mit denen wir alle tagtäglich zu tun haben.  Die insgesamt 13 Denkfabriken beschäftigten sich mit diversen Sexualitäten, Stolpersteinen, islamisch-arabischen Kulturen und vielem mehr.

Besonders interessiert waren wir an dem Projekt 8 mit dem Thema: Reichsbürger und III. Weg, geleitet von dem Journalisten Peter Huth. Dieser informierte die 14 Schüler und Schülerinnen über die aktuelle rechte Szene in der Uckermark. Anhand von Werbezetteln brachte er den Teilnehmern die Inhalte der Partei näher und gemeinsam diskutierten sie über den sogenannten „III. Weg“, eine rechtsextreme Partei, der radikale völkische Nationalisten angehören, und die sehr gefährlich, gerade für junge Leute, ist. Ein Thema, worüber er an diesem Tag nicht so ausführlich reden konnte, waren die Reichsbürger, da er als Journalist noch nicht genug aktuelle Informationen hatte, um den Schülern diese Thematik genauer zu erklären.  

Der Antirassismustag soll den Schülern Toleranz gegenüber „Fremden“ vermitteln. Ein Thema, mit dem man sich höchstens ab und zu mal privat beschäftigt, wurde nun an der Schule in den Mittelpunkt gerückt.  Text: Linda Dinh und Johanna Lein

 Antirassismus macht Schule

Von Jaro Straßburg und Ramon Rybin

Am 14 März 2018 fand der Antirassismustag am Gauß Gymnasium Schwedt statt. Über 200 Schüler von der Oberschule Dreiklang und dem Gauß Gymnasium diskutierten in13 kleinen „Denkfabriken“ über Rassismus im Alltag, Toleranz, Solidarität und das zu respektierende Anderssein von Menschen. Eine Gruppe war der „Chat der Welten“. Dort beschäftigten sich Schüler mit verschiedenen Arten von Rassismus in unterschiedlichen Ländern auf der ganzen Welt. Unter anderem skypten sie mit Jean-Pierre Boutche, einem Kameruner, der deutsch und fünf weitere Sprachen spricht.  Eine der Gruppenleiterinnen war Constanza Silva Lira. Sie kommt aus Chile und arbeitete als Stadtführerin in Berlin. Als sie eine Schulklasse durch Berlin führte, merkte sie, dass ihr die Arbeit mit Schülern sehr viel Spaß macht. Also begann sie mit Workshops zum Thema Rassismus für junge Menschen. Ihre Meinung zum Antirassismustag ist: Es ist sehr wichtig, darüber zu reden. Sie meint aber auch, dass es erst gar keinen Rassismus geben sollte. Erbin Dikongue ist der zweite Leiter. Er ist Lehrer und veranstaltet ebenfalls Workshops zum Rassismus. Seiner Meinung nach sollte sich jeder Schüler mit dieser Thematik beschäftigen. Ziel des Kurses sollte es sein, Jugendlichen zu vermitteln, dass gegenseitiger Respekt zwischen Einheimischen und Immigranten/Flüchtlingen sehr wichtig für ein friedliches Zusammenleben ist.